Acceptance- und Commitment-Therapie (ACT)
In meiner psychotherapeutischen Arbeit haben sich die Ideen und Konzepte der ACT als äußerst hilfreich erwiesen. Ihr überzeugender theoretischer Rahmen ist für KlientInnen leicht zu verstehen und eröffnet neue Perspektiven. Die ACT basiert auf den Annahmen der Verhaltenstherapie, erweitert sie jedoch um einige wichtige Aspekte.
Im Sinne der ACT nach Stephen Hayes entsteht psychisches Leiden, wenn wir krampfhaft versuchen, unangenehme Körperempfindungen, beängstigende Gefühle oder quälende Gedanken abzustellen. Um uns von diesen Eindrücken zu lösen, betäuben wir uns, ziehen uns von anderen Menschen zurück, werden zynisch oder gehen anderen Dingen nach, die eigentlich nicht zu uns passen.
Das mag vorübergehend funktionieren, jedoch entfernen wir uns dabei immer mehr von den uns wichtigen Werten im Leben, ohne dies zu bemerken. In der Folge stellen wir fest, dass die unangenehmen Eindrücke immer noch vorhanden sind, wir uns zunehmend hilflos fühlen und wir darüber hinaus ein Leben führen, wie wir es eigentlich nicht führen möchten. Beispielsweise gehen wir keine Partnerschaftsbeziehungen mehr ein, um Verletzungen zu vermeiden.
Als Therapeut kann ich Ihnen dabei helfen, sich Ihre persönlichen Strategien zur Vermeidung Ihrer unerwünschten Gedanken und Gefühle und deren Kosten bewusst zu machen, diese durch eine akzeptierende Haltung wieder als zu Ihnen gehörig zu erleben und durch werteorientiertes Handeln wieder das Leben zu leben, das zu Ihnen passt.
Die Abwesenheit von psychischen Symptomen ist im Sinne von ACT weder Voraussetzung noch Garantie für ein sinnerfülltes Leben.
ACT beinhaltet sechs wesentliche Fähigkeiten, die erlernbar sind und in der Summe zu einem erfüllten Leben führen sollen:
Inzwischen sprechen weit über 50 kontrollierte Studien und mehrere Übersichtsarbeiten dafür, dass ACT eine effektive Therapiemethode ist.
Insbesondere bei Angststörungen, Depressionen, Essstörungen, Drogenmissbrauch, chronischen Schmerzen und Partnerschaftsproblemen konnte die Wirksamkeit empirisch nachgewiesen werden. Seit den 1990er-Jahren hat die ACT daher international eine rasche Verbreitung gefunden.
Literatur:
Hayes, Steven C./Strosahl, Kirk D./Wilson, Kelly G. (2003): Acceptance and Commitment Therapy. An Experiential Approach to Behavior Change, 1. Aufl., New York.
Wengenroth, Matthias (2013), Das Leben annehmen. So hilft die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT), 2. Aufl., Bern.