Schema-Coaching
Reden und Denken reichen im Coaching oft nicht aus, um neue Sichtweisen und Weiterentwicklung anzuregen. Schema-Coaching basiert auf den Methoden der Schematherapie nach J. Young, das aufgrund sehr überzeugender Wirksamkeitsnachweise in den letzten Jahren eine große Verbreitung gefunden hat.
Die Methoden der Schematherapie bieten in den Coaching-Sitzungen Möglichkeiten, neue Erfahrungen zu machen, statt „nur“ über Erfahrungen zu reden.
Besonders gut lässt sich Schema-Coaching anwenden, wenn tiefer gehende, wiederkehrende Verhaltensmuster zu Konflikten oder Belastungen führen.
Ein (problematisches) Schema entsteht, wenn in unserer Kindheit wesentliche Grundbedürfnisse nicht ausreichend erfüllt werden. Dies führt dann zu tief eingeschliffenen Mustern im Denken, Fühlen und Verhalten, die uns bis in das Erwachsenenalter begleiten.
Wir bemerken vorhandene Schemata daran, dass wir wiederholt in ähnliche Fallen tappen und eine Weiterentwicklung blockiert ist.
Wenn im Coaching Zusammenhänge zwischen jetzigem Verhalten und problematischen Lebensumständen in der Kindheit aufgedeckt werden können, ist dies in der Regel hilfreich, um erstmals den „Knoten zu lösen“.
Was sind Grundbedürfnisse?
Wunsch nach sicherer Bindung zu anderen Menschen
Wunsch nach Freiheit und Kompetenz
Der Wunsch, Bedürfnisse und Gefühle spontan ausdrücken zu können
Voll im Moment sein und darin aufgehen
Der Wunsch, realistische Grenzen gesetzt zu bekommen und Kontrolle auszuüben
Der gemeinsame Einfluss kognitionspsychologischer Ansätze von Elementen aus der Imaginationsarbeit und der Hypnotherapie sowie der Stuhlarbeit aus der Gestalttherapie zielen auf eine Überwindung alter, tiefsitzender Schemata und auf die Entstehung neuer Entwicklungsspielräume ab.
Der integrative Ansatz des Schemacoachings bietet für Klient*innen besondere Entwicklungsmöglichkeiten in relativ kurzer Zeit.
Literatur:
Migge, Björn (2013): Schema-Coaching. Einführung und Praxis: Grundlagen, Methoden, Fallbeispiele, 1. Aufl., Weinheim, Basel.